Neue Publikation: "Fairness Evaluations of Higher Education Graduates’ Earnings: The Role of Female Preference for Equality and Self‐Interest"
20.02.2025
"Educational and occupational horizontal segregation significantly contribute to economic inequalities. However, the perceived fairness of these disparities has been underexplored."
Anna Zamberlan, Diana Galos, Susanne Strauß und Thomas Hinz untersuchen in ihrer jüngsten Veröffentlichung, wie Hochschulstudierende die Fairness des realistischen Verdienstes von Absolvierenden verschiedener Studienrichtungen bewerten. Sie nutzen dafür ein Befragungsexperiment aus dem Deutschen Studierendensurvey (2021) mit einer Stichprobe von 15.759 Studierenden.
Insgesamt untersuchen die Publizierenden fünf Hypothesen zu den Konzepten „Female preference for equality" (Weibliche Präferenz für Gleichheit) und „Self-interest" (Eigeninteresse) sowie die Wechselbeziehung zwischen diesen beiden. Die Hypothesen beruhen auf den folgenden theoretischen Perspektiven:
(1) Weibliche Präferenz für Gleichheit, wonach Frauen im Allgemeinen geringere Einkommensunterschiede bevorzugen, und
(2) Eigeninteresse, wonach Individuen höhere Erwartungen an die Entlohnung von Absolventen ihres eigenen Studienfachs haben.
Die Ergebnisse der Studie stützen beide zu Grunde liegenden Sichtweisen: Frauen und Befragte aus Bereichen, die mit einem geringeren Verdienst verbunden sind, empfinden größere Ungerechtigkeit. Vor allem beobachteten die Autorinnen eine Wechselwirkung zwischen den beiden Mechanismen: Frauen empfinden Verdienstunterschiede besonders dann als ungerecht, wenn diese Wahrnehmungen mit ihrem Eigeninteresse übereinstimmen.